Die „Bienchen“ Story

Wie das heutige Yachtcafe entstand ….

Ein Meisterstück braucht seine Zeit- das Folgende brauchte bis zu seinem glücklichen Ende mehr als 2 Jahre.

1961 erhielt der MCM ein Foto des Wohnschiffes „Bienchen“, das in Duisburg-Ruhrort lag und für DM 85.000 versteigert werden sollte.

Schon das Foto gefiel dem 1. Vorsitzenden Rudolf Thoelen. Er fuhr nach Duisburg, sah „Bienchen in natura und verliebte sich auf der Stelle in dieses zum Clubhaus ideal geeigneten Schiff. Aber woher 85.000 DM nehmen? Doch wenn man sich erst einmal richtig verliebt hat, gibt man nicht so schnell auf! Er verhandelte mit Sparkassen und Banken, sprach mit Clubmitgliedern und hörte nicht auf, mit dem Besitzer, der Stadtkasse Gelsenkirchen zu handeln. Aber das schöne „Bienchen“ blieb unerreichbar- bis auch des Finanzamt als Interessent ausschied. Nochmals zähe Verhandlungen und dann war das Hausboot für den immerhin realistischen Preis von 30.000 DM zu haben. Rudolf Thoelen berief sofort eine außerordentliche Hauptversammlung ein, bei der er alle seine Clubfreunde für den Kauf gewinnen konnte- und zwar für den Barkauf. Das bedeutete nochmals 3% Skonto.

So wurde „Bienchen“ am 9.März 1962 für genau 29.100 DM erstanden. Bienchen gehörte nun dem MCM, aber das Hausboot lag in Duisburg. Neue Verhandlungen mit Werften begannen, um Bienchen in den Heimathafen zu holen. 3.000 DM sollte der Transport kosten- viel zu viel, meinte Rudi und suchte nach anderen Möglichkeiten. Schließlich fand der den Schiffsführer Rupp, der bereit war, mit seiner Milna „Bienchen“ für 400 DM in den Schiersteiner Hafen zu bringen. Rudi „schlug zu“ und stellte eine MCM Begleitmannschaft zusammen, die auf Abruf bereit stand, um bei idealem Wasserstand Ruhr und Rhein zu passieren, Anton Beckmann, Tom Leineweber, Heinrich Wilhelm, der Schiffsführer der“Hessenland“ des Polizeidirektors Willi Schäfer und Rudi selbst fuhren dann im April 1962 mit Sack und Pack nach Duisburg, um „Bienchen zu holen. Mit2 Monopol Schleppern gings von der Ruhr in den Rhein und dann mit der Milna weiter- eine abenteuerliche Fahrt! Bereits am 2. Tag fiel die Druckpumpe aus -kein Wasser- Zähneputzen mit Slibowjz… Mit Stoppelbart, Alkoholfahne und total geschafft, trafen die 4 dann glücklich nach 3 1/2 Tagen im Schiersteiner Hafen ein. Nun hatte man ein Clubhaus – Rudi hatte mit seinen Mannen das Meisterstück geschafft.

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